Die von mir favorisierte Partei tritt leider in Sachsen nicht zur Bundestagswahl an. Somit stehe ich am kommenden Sonntag vor der Qual der Wahl. Die Option, nicht wählen zu gehen, schliesst sich schon aufgrund meines Verständnisses von Demokratie aus. Die Frage ist nun also, welche Möglichkeiten es gibt, mit einer suboptimalen Auswahl das bestmögliche Ergebnis (für wen??) zu erzielen.
Variante 1 - Die ehrliche Wahl - Ich könnte nach Studium von Partei-Aussagen und Wahlkampfhilfen die Partei wählen, deren Ziele mir am ehesten in den Kram passen. Abzüglich der Piraten wären das in meinem Fall wohl FDP oder Grüne. Das war lange meine bevorzugte Auswahl, jedoch tauchen immer wieder persönliche (Renate Künast: Killerspiele verbieten!, Guido Westerwelle: Ampelkoalition kommt nicht infrage, (FDP: koaliert mit der CDU, Grüne: unrealistische Energiepolitik) ) und wahltaktische Gründe dagegen auf.
Variante 2 - Taktische Wahl - Ich könnte meine Stimme alternativ auch bewusst einsetzen, um die Piraten zu stärken und die mir unliebsamen Parteien zu schwächen. Da in Sachsen die CDU wohl alle oder fast alle Direktmandate gewinnen wird, wird es hier eine ganze Menge Überhang-Mandate hageln.
Dies kann man mit der Erststimme dadurch verhindern, dass man den Kandidaten wählt, der am wahrscheinlichsten den CDU-Kandidaten schlagen kann. Dummerweise habe ich meiner SPD-Abgeordneten schon nach ihrem Ja zum Zugangserschwernis-Gesetz mitgeteilt, dass ich sie nicht mehr wählen werde. Und da möchte ich doch gern konsequent bleiben.
Bei der Zweitstimme tritt nun die Perversion des deutschen Wahlgesetzes zutage. Wenn die CDU mehr Zweitstimmen bekommt, könnte sie evtl. weniger Überhangmandate in Sachsen erringen. Das bedeutet, dass ich eventuell mit einer Stimme für die CDU der Bundesrepublik sogar einen Gefallen tun könnte. Andererseits habe ich Angst, dass mir beim Kreuzeln für die CDU die Hand abfällt.
Alternativ könnte ich mich auch der Zweitstimme enthalten. Auf diese Weise würden die Stimmen für die Piratenpartei aus anderen Bundesländern ein höheres Gewicht erhalten. Allerdings gilt selbiges auch für alle anderen Parteien und es gilt immer noch: Wer nicht wählt, wählt die NPD.
Variante 3 -Stimmentausch - Zu guter Letzt gibt es noch die Option, mit einem vertrauenswürdigen Menschen aus einem anderen Bundesland einen Stimmentausch zu vereinbaren. Offiziell ist das natürlich nicht rechtens, nachprüfen kann mans auch nicht und überhaupt klingt das alles sehr albern. Deshalb werde ich davon wohl absehen, auch wenn ich da sicher jemanden gefunden hätte.
Was werde ich nun tun? Ich habe immer noch keine Ahnung, dafür aber noch fast eine Woche Zeit.
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